16.10.2021
Die Baubranche steht vor einem Umbruch: Mit einer neuen Technologie erobert der Holzbau die grossen Gebäude. TS3 ermöglicht Grossflächen aus Holz. Damit kann Holz den traditionellen Stahlbeton in vielen Projekten ersetzen – das schont das Klima. Die Technologie ist das Resultat aus über zehn Jahre Forschung und Entwicklung zusammen mit der Berner Fachhochschule und der ETH Zürich. Mit dem viergeschossigen Mehrfamilienhaus in Frenkendorf ist der Proof-of-Concept mehr als erbracht.
Die TS3-Technologie ist nicht nur aus technologischer Sicht hochinteressant. Sie lässt nutzungsflexible Raumkonzepte zu. Dank der tragenden Stütze sind die Wände nicht tragend und können einfach verschoben werden.
Wärmebrücken einfach gemacht. Wegen der tiefen Wärmeleitfähigkeit von Holz, braucht es keine aufwändigen Kragplattenanschlüsse. Die CLT-Decke läuft von der Wohnung zur Loggia einfach durch.
Einst war das Bauwerk als Massivbau geplant, dann konnte Andreas Scherrer von schererarchitekten ag die Bauherrschaft von einem Holzbau mit der TS3-Technologie überzeugen. Während der Überzeugungsphase musste er das Bauprojekt in verschiedenen Materialvarianten weiterplanen. Da spielte ihm TS3 in die Hände. Denn: Die Planung mit den zweiachsig tragenden Brettsperrholzplatten ist ähnlich wie bei Projekten aus Stahlbeton. Aber die Umwelt freut es: Mit dem Systemwechsel von Beton auf Holz konnten beim Fasanenhof 536 Tonnen CO₂ eingespart werden. Das ist ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz.
Einfache Anwendung beim Bau
„Uns betrifft das mit der TS Fuge wenig. Wir können unsere normalen Abläufe machen“, erklärt Benjamin Kaiser, Bauleiter der Firma Stamm AG. Dank der minutiösen Planung und vorgefertigten Bauteile, richten wir das Gebäude mit 15 Wohnungen innert nur drei Wochen fertig auf. Bei Bauprojekten mit viel Stahl, Backstein und Beton geht das viel länger. Oft wird auf der Baustelle noch geplant und entschieden. Das stört den Bauablauf massiv. Bei Holzbauten ist das anders. Technologien wie TS3 und Bauprojekte, die fast ausschliesslich aus Holz erbaut sind, sind für uns Gold wert, schildert Kaiser.
Die Brettsperrholzplatten wurden im Herstellungswerk vorbehandelt und sind einfach zu montieren.
Ein Mitarbeiter der Firma Stamm montiert die Brettsperrholzplatten mit Schwalbenschwanzverbindern, anschliessend wird das TS3-Giessharz initiiert.
Vom Forschungsprojekt zur Marktreife
Die Timber Structures 3.0-Technologie, kurz TS3, ist ein Verfahren, das aus Holz grosse Flächen generieren kann – ohne die bisher üblichen Querbalken. Diese Grossflächen können den Stahlbeton in den meisten Bereichen ersetzen. TS3 verbindet Holzbauteile stirnseitig. Das galt über Jahrzehnte als unmöglich. Die Lösung ist ein Zwei-Komponenten Polyurethan-Giessharz. Dieses Harz verbindet die Holzelemente stirnseitig miteinander. Das ermöglicht Stützen-Platten-Konstruktionen, wie sie bislang nur bei Stahlbetonprojekten möglich waren. Damit ist der Holzbau in der dritten Generation angelangt – ein Quantensprung, der die Baubranche zum Umdenken bringt.
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