Schulanlage Luberzen, Dietikon Projektwettbewerb mit MOSAIK im 1. Rang

06.10.2023

Die Büros VPA Architektur Zürich, extrã Landschaftsarchitekten aus Bern und Timbatec Holzbauingenieure Zürich haben den von der Stadt Dietikon ausgeschriebenen Projektwettbewerb für die Neukonzipierung der Schulanlage Luberzen gewonnen. Das Projekt MOSAIK überzeugte insbesondere auch aufgrund des Holzeinsatzes und durch seine ökologische Bauweise.

Schulanlage Luberzen, Dietikon Projektwettbewerb mit MOSAIK im 1. Rang

© Bilder VPA ARCHITEKTUR / Flooer

Neukonzipierung Schulanlage Luberzen / Projekt MOSAIK im 1. Rang

Die Schulanlage Luberzen aus dem Jahr 1971 benötigt dringend eine Sanierung. Die Stadt plant eine Erweiterung und Modernisierung für zukünftige Schul- und Betreuungszwecke. Nach dem Umbau wird die Schule 4 Kindergartenklassen, 16 Primarschulklassen und 18 Sekundarschulklassen haben. Dazu kommen eine Mensa, Bibliothek, Dreifachturnhalle und Lehrschwimmbecken. Rund 800 Schüler im Alter von 4 bis 16 Jahren werden von etwa 90 Lehrern und Betreuungspersonen unterrichtet.

Für die Projektinitiierung wurde ein anonymer Wettbewerb für Architekten, Landschaftsarchitekten und Bauingenieure durchgeführt. Von 51 Bewerbungen wurden 15 Teams zur Einreichung von Vorschlägen ausgewählt. In der finalen Ausmarchung wurde das Projekt MOSAIK einstimmig zum Sieger ernannt.

Das Projekt MOSAIK zeichnet sich durch eine gute Integration ins Quartier aus. Bestehende Gebäudeeinheiten werden mit Holzmodulen erweitert. Zusätzlich gibt es zwei neue Gebäude: den Gemeinschaftstrakt an der Schöneggstrasse und das Sportgebäude im südlichen Teil der dreieckförmigen Parzelle. Das Projekt überzeugt finanziell und ökologisch, da es den Bestand ressourcenschonend integriert und zusätzliches Raumprogramm ökologisch mit Holz ergänzt. Trotz geringeren Geschossflächen überzeugt das Raumprogramm aus organisatorischer und betrieblicher Sicht. Wie ein MOSAIK sind sowohl die Baukörper mit den dazwischenliegenden Aussen­räumen auf dem Schul­areal als auch die zueinander versetzten Klassen­räume in den Klassen­trakten angeordnet.

© Bilder VPA ARCHITEKTUR / Flooer

Erweiterungsbauten aus Holz

Die Erweiterungen und Neubauten auf dem Schulareal sind allesamt aus Holz geplant. Der Einsatz von Holz ist in vielen Bereichen für langlebige Bauwerke geeignet. Dies wird durch die Existenz von Hunderte Jahre alten Holzbauten weltweit belegt. Beispiele hierfür sind die historischen Stabkirchen in Norwegen oder auch die alten Brücken im Emmental. Holz als einzige nachwachsende natürliche Ressource bleibt in der heutigen Zeit ein begehrter Baustoff, der sich besonders gut für umweltfreundliche und energieeffiziente Gebäude eignet. Im mehrgeschossigen Hochbau hat sich der Einsatz von Holz aufgrund neuer Technologien und Normierungen sowie einem wachsenden Umweltbewusstsein vermehrt durchgesetzt.

Holz zeichnet sich mit einer hervorragenden Umweltbilanz aus. Aufgrund seiner Zellstruktur bietet es zusätzlich eine gute Wärmedämmung und eignet sich hervorragend für nachhaltiges Bauen. Ein weiterer, entscheidender Vorteil ist die kurze Bauzeit, die beim Holzbau möglich ist. Die millimetergenaue Vorfertigung der Holzelemente im Werk ermöglicht eine schnelle und qualitativ hochwertige Montage vor Ort.

Aufgrund der detaillierten Gestaltung und einem schichtweisen Aufbau von Decken und Wänden im Holzbau ist eine effiziente Systemtrennung möglich. Dies erleichtert Umgestaltungen und Umnutzungen von bestehendem Raumangebot und macht auch den Rückbau im Vergleich zum Massivbau einfacher und kostengünstiger. Insbesondere bei Bildungsbauten ist ein flexibles, veränderbares Raumangebot sehr vorteilhaft.

Ein zusätzlicher und entscheidender Vorteil des Holzbaus ist das geringere Gewicht im Vergleich zur Stahlbetonbauweise. Dadurch können Erweiterungen und Aufstockungen von Gebäuden einfacher und umfassender umgesetzt werden.

© Bilder VPA ARCHITEKTUR / Flooer

Tragwerk Gemeinschaftshaus

Das neu zu schaffende Gemeinschaftshaus wird über einer vorhandenen, unterirdischen Schutzanlage errichtet, die hier als Grundlage dient. Hierbei ist die Tragstruktur direkt auf die Tragachsen der Schutzanlage abgestimmt, um Lasten effizient abzutragen.

Das Tragwerkskonzept umfasst ein gleichmässig gegliedertes Stützen-Unterzugsystem, das Treppenhauskerne in Massivbauweise zur Stabilisierung nutzt. Strahlenschutz erfolgt über eine Recyclingbeton-Bodenplatte.

Die Aufstockung orientiert sich an einer Machbarkeitsstudie von 2022 und fügt der Schutzanlage drei Holzbau-Geschosse hinzu, obwohl die Studie nur zwei Massivbau-Geschosse vorsieht. Das zusätzliche Geschoss wird durch die leichtere Konstruktion ausgeglichen.

Ausblick über das weitere Vorgehen

In einer ersten Bauetappe werden das Schwimmbad und die alte Sporthalle abgebrochen. Darauf folgt der Neubau des Sport- und Kunsttrakts sowie der Anbau des Sekundarschulhauses. Innerhalb der zweiten Etappe werden Spezialtrakt und Kindergarten abgebrochen, gefolgt vom Neubau Gemeinschaftshaus und Anbau Primarschulhaus, was dann in der Fertigstellung des Bauvorhabens endet.

Daten zum Bau

·  Fertigstellung voraussichtlich im Jahr 2031

·  Geschossfläche GF 16'550 m2

·  Gebäudevolumen GV 71'500 m3

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