Erster Rang im Studienauftrag Projekt Boostocksteg Spreitenbach

Den innovativen und umfassenden Ansatz, den Steg nicht nur als reines Bauwerk, sondern als Schlüssel zur Schaffung eines neuen Lebensraums zu betrachten überzeugte die Jury. Architektonisch wird der Hängeseilsteg mit Pylon und Abspannungen ein starkes Zeichen im Zentrum von Spreitenbach setzen.

Der Boostocksteg in Spreitenbach ist Teil eines umfassenden Projekts zur städtebaulichen Entwicklung der Gemeinde. Die RES 2030 (Räumliche Entwicklungsstrategie Spreitenbach) betont die Bedeutung des Boostockstegs als Verbindungselement zwischen dem alten Dorfkern und dem überregionalen Shoppingcenter Tivoli. Die umliegenden Hochhäuser prägen das Stadtbild, während der geplante Zentralpark als grünes Bindeglied zwischen Wohnquartieren, Dorfkern und Einkaufszentrum fungieren soll. Der Fussgängersteg zwischen der Boostockstrasse und dem Boostockweg wurde Anfang der 1970er Jahre erstellt. Zwischenzeitlich weist der Boostocksteg einen erheblichen Sanierungsbedarf auf.

^© Visualisierungen: Winfried Schneider Produktdesign

Der neue Boostocksteg soll die trennende Bahnhofstrasse überqueren und wird als Tor zum Park konzipiert. Die Planung umfasst einen grsszügigen Park mit vielfältigen Freizeitmöglichkeiten, Spielflächen, Erholungsbereichen und naturnahen Lebensräumen. Dieser Park dient nicht nur der Bevölkerung als Treffpunkt und Erholungsraum, sondern trägt auch zur ökologischen Vernetzung, Biodiversität und dem nachhaltigen Wasserhaushalt bei.

Das innovative Konzept des Steges zielt darauf ab, eine direkte Verbindung zwischen Quartierplatz, Park und neuer Veloroute herzustellen. Die klare Linienführung und die Einbindung von Holz unterstreichen die Transparenz, Offenheit und soziale Sicherheit des Bauwerks. Der Boostocksteg wird als Teil eines Gefüges aus Wegen und Plätzen gestaltet, wodurch er nahtlos in das städtebauliche Gesamtkonzept integriert wird.

Der Quartierplatz am Beginn des Stegs fungiert als nachbarschaftlicher Treffpunkt und Aussichtspunkt auf den Park. Die Platzgestaltung berücksichtigt Wegbeziehungen, Wasserelemente und Baumpflanzungen, um eine ansprechende Umgebung zu schaffen. Sonnenterrassen und ein Weiherbereich werden als temporäres Versuchslabor für die zukünftige Parkgestaltung betrachtet, wobei ökologische Aspekte wie Regenwassernutzung und Lebensraumschaffung für Flora und Fauna im Fokus stehen.

Die Konstruktion des Boostockstegs setzt auf Holz als Hauptbaustoff, was nicht nur zu einer Reduzierung des CO²-Fußabdrucks führt, sondern auch aufgrund der schnellen Montage zu geringeren Beeinträchtigungen für die Umgebung während der Bauphase einen wichtigen Beitrag leistet. Die ökologische Ausrichtung des Projekts erstreckt sich auch auf die Gestaltung des Parks, wobei robuste und klimaresistente Baumarten sowie eine vielfältige Bepflanzung berücksichtigt werden.

Insgesamt verfolgt das Projekt das Ziel, Spreitenbach zu einem lebenswerten, nachhaltigen und umweltfreundlichen Ort zu machen. Die ganzheitliche Planung berücksichtigt nicht nur städtebauliche Aspekte, sondern auch ökologische, soziale und wirtschaftliche Gesichtspunkte. Durch die Integration von Holz als nachwachsendem Baustoff und die Schaffung von Grünräumen, leistet der Boostocksteg einen Beitrag zur Stadtökologie, Biodiversität und Nachhaltigkeit.