13.06.2022
Die aktualisierte und erweiterte KBOB-Liste ‹Ökobilanzdaten im Baubereich› ist seit Ende April publiziert und bildet wie die Vorgängerversion die Umweltbelastungspunkte, die Primärenergie und die Treibhausgasemissionen ab.
In verschiedenen Bereichen haben Korrekturen stattgefunden, um die theoretischen Werte der Realität anzunähern. Brettschichtholz und andere Holzprodukte sind in den genannten Kriterien rund 25% bessergestellt als in den Vorgängerdaten. Auf der anderen Seite werden Betonprodukte heute deutlich umweltschädlicher eingestuft.
Wesentliche Neuerungen: Kohlenstoffspeicher
Der politische Diskurs hat sich von CO₂-Ausstoss zu CO₂-Speicherung verschoben. Neu wird daher auch der in Baumaterialien und Bauelementen enthaltene biogene Kohlenstoff (in kg C) aufgeführt. Pflanzen wandeln bei ihrem Wachstum dank der Photosynthese CO₂ in Sauerstoff- und Zuckermoleküle um. Der Sauerstoff geht zurück in die Umwelt, die Zuckermoleküle brauchen die Pflanzen für ihr Wachstum. So wird in biobasierten Bauprodukten, wie beispielsweise Holz, CO₂ langfristig gespeichert. Diese Angabe wurde bis anhin in den KBOB-Rechnungsregeln ausgeblendet. Neu kann laut KBOB jedes Kilo verbautes Konstruktionsvollholz einem Kohlenstoffspeicher von 0.45 kg gleichgesetzt werden. In Gebäuden verbautes Holz wird zur CO₂-Senke.
Vergleich alte und aktuelle KBOB-Daten
Eine 200 Millimeter dicke Brettsperrholzdecke mit einer 80 Millimeter dicken Splittschüttung für den Schallschutz wurde nach den alten KBOB-Daten mit 94‘193 Umweltbelastungspunkten (UBP) berechnet. Neu sind es nur noch 66‘654 UBP. Auch im Bereich der Primärenergie für die Herstellung der Baumaterialien ist eine deutliche Verbesserung der Datenlage ersichtlich. Der grösste Unterschied ist jedoch bei den Treibhausgas-Emissionen festzustellen. Nach der alten Datengrundlage stösst ein Quadratmeter Brettsperrholzdecke inklusive Schüttung 40 kg CO₂ -Äquivalent (CO₂-eq) aus. Neu sind es noch 24 kg CO₂-eq. Das ist eine Reduktion von 40%. Gleichzeitig darf heute der gespeicherte biogene Kohlenstoff angerechnet werden: In einem Quadratmeter der Beispieldecke sind es 153 kg CO₂-eq.
Ganz anders sieht es beim Beton aus
Mit den alten Daten wurde eine ein Quadratmeter, 240 Millimeter dicke Betondecke mit einem Armierungsgehalt von 1%, also eine übliche und häufige Ausführung von betonierten Geschossdecken, mit 104‘159 Umweltbelastungspunkten beziffert. Neu sind es 137‘308, eine Steigerung um 32%. Ähnlich sieht es auch bei der Primärenergie und den Treibhausgas-Emissionen aus – und eine CO₂-Senke ist der Beton nicht.
Die Materialien bleiben die gleichen, es hat nur eine Korrektur der Datengrundlage stattgefunden, um die theoretischen Werte der Realität anzunähern. Detaillierte Informationen zu den Listen finden Sie auf den Websites der KBOB oder der Lignum.
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