Schweizweit erster Keller aus Holz

15.06.2021

Der Hochbau trägt entscheidend zum Erreichen der Klimaziele bei, wenn er vollständig auf Stahl und Beton verzichtet. Der nächste logische Schritt ist der Verzicht auf diese Baumaterialien in Untergeschossen. Timbatec hat gemeinsam mit der Timber Structures 3.0 AG und weiteren Wirtschaftspartnern in Thun den schweizweit ersten Keller aus Holz erbaut. Nun ist Ihre Meinung gefragt. Machen Sie mit an unserer Umfrage.

Schweizweit erster Keller aus Holz

Dieses Pilotprojekt wird von der Berner Fachhochschule BFH AHB intensiv erforscht und begleitet. Das gemeinsame Engagement führender Innovationsträger führt dazu, dass künftig Untergeschosse aus Holz zum Standard werden können.

Umfrage im Rahmen einer Diplomarbeit
Das Interesse am Projekt ist gross, deshalb läuft jetzt an der Berner Fachhochschule ein Forschungsprojekt dazu. Aus dem Kreis der Wirtschaftspartner wird nach dem Projektabschluss ein Start-up gegründet, welches als Systemhalter und Garantiegeber am Markt auftritt. Nun ist Ihre Meinung zu Untergeschossen in Holzbauweise gefragt. Im Rahmen der Diplomarbeit von Richard Wüthrich, dem Techniker-Praktikant von TS3, wird mit einer Umfrage die Bedürfnisse der Nutzerinnen und Nutzer von Untergeschossen in Holz und den Projektbeteiligten durchgeführt. 

Hier geht es zur Umfrage. 

Die Befragung dauert maximal 10 Minuten. Die von Ihnen gemachten Angaben werden vertraulich behandelt. Personenbezogene Angaben sind freiwillig. Vielen Dank für Ihre Mitwirkung!

Executive Summary Forschungsprojekt

Mit Inkrafttreten der Brandschutzvorschriften 2015 ist es möglich, Untergeschosse in Holz zu erstellen. Der neue Einsatzbereich wurde mit der Aufhebung der Nichtbrennbarkeitsanforderung für Konstruktionen unter Terrain geschaffen. Das System Untergeschosse in Holz revolutioniert die heutige, betonlastige Bauweise und nutzt die vorhandenen Möglichkeiten der aktuellen Abdichtungstechnik für Flachdächer und den Teichbau. Geschickt kombiniert mit dem Fachwissen fortschrittlicher Holzbauunternehmungen kann so dem Holz sprichwörtlich mehr Tiefe gegeben werden.

Gegenüber den auf dem Markt angebotenen Fertigbetonkellern benötigt das System Untergeschosse in Holz keine Bodenplatte in Ortbeton, sondern wird als Gesamtsystem angeboten. Die Schnittstelle zwischen Baumeister und Holzbauer entfällt zugunsten eines Effizienzgewinns. Im Weiteren wird durch die Substitution von Beton durch Holz die graue Energie eines Gebäudes deutlich reduziert. Durch den Einsatz einer robusten und vorkonfektionierten Abdichtung und vorgefertigten Holztafelelementen, wird die Erstellung eines Kellers für ein Einfamilienhaus innerhalb von wenigen Stunden ermöglicht. Dieser Zeitgewinn erhöht sich zusätzlich durch die trockene Bauweise gegenüber vor Ort gegossenen Systemen.

Keller aus Holz

Untergeschosse aus Holz treffen den Nerv der Zeit. Bis heute gingen bei Timbatec und bei TS3 bereits zahlreiche Anfragen ein. Bis zur Gründung des neuen Start-ups werden solche Anfragen von Timbatec betreut und geplant.

Businessmodell
Aus dem Kreis der Wirtschaftspartner soll nach Abschluss des Forschungsprojektes ein Start-up gegründet, welches als Systemhalter und Garantiegeber am Markt auftritt. Die Firma wird voraussichtlich Teil der Timbagroup Holding und ab 2023 operativ tätig sein. Ab dann bietet sie Untergeschosse in Holz im Bereich von bis zu vierseitig im Terrain liegenden Geschossen mit unterschiedlicher Nutzung als System an. Das Start-up liefert Untergeschosse aus Holz als Totalunternehmer ab dem Vorprojekt bis zur Bauausführung. Der Auftraggeber kann durch Ausleihe von Personal und Ausrüstung seinen Umsatz sowie die Wertschöpfung steigern und eliminiert gleichzeitig eine arbeitsintensive und fehleranfällige Schnittstelle zum Untergeschoss in Beton. Das Risiko wird vollumfänglich durch die neu gegründete Firma getragen. An einem gesicherten Pilotprojekt werden die Annahmen überprüft und angepasst, sowie die Umsetzung komplett nachvollziehbar dokumentiert.

Das Projekt in Thun

Ansicht und Schnitt Gebädue BMW15

Der 25 Meter lange und acht Meter breite Holzbau steht auf dem Untergeschoss mit Brettsperrholzplatten und wird im Rahmen eines Innosuisse-Forschungsprojekts zusammen mit der Berner Fachhochschule BFH AHB Biel begleitet.

TS3-Monocoque Bauweise
Das Untergeschoss wird vollständig aus Brettsperrholz erstellt. Alle Bauteile werden in TS3-Bauweise zu grossflächigen Platten verbunden und bilden damit ein Monocoque. Im Innenraum werden nicht tragende Holzständerwände, Kellerabteilwände aus Dreischichtplatten und tragende Stützen aus Buchenholz erstellt.

Statisches Konzept
Im Untergeschoss werden die vertikalen Lasten über die Aussenwände und die Stützenreihe (5 Stützen bei 2.20 m ab Rückwand) abgetragen. Die Decke über dem Untergeschoss dient als vollflächige Abfangdecke für die darüberliegenden Geschosse. Horizontale Kräfte werden über die Aussenwände in die Decken-, beziehungsweise Bodenplatten eingeleitet. Die Bodenplatte ist als Flachfundation ohne Verstärkungen ausgebildet. 

Schichtaufbau
Die erdberührte Gebäudehülle besteht aus einer druckfesten Dämmung, mehreren Vlies- und Dichtigkeitsschichten, die ausserhalb der Brettsperrholzplatten verlegt wurden. Die Brettsperrholzplatten bleiben innen sichtbar und zugänglich. Zur Kontrolle der Holzfeuchtigkeit im Brettsperrholz wurde vollflächig eine Feuchtemonitoring-Schicht eingebaut.

Fertiges Gebäude

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