07.06.2022
Die Armee hatte in den 70er Jahren einen grossen Bedarf an neuen Mehrzweckbauten und hat dafür zwei Hallentypen entwickeln lassen. Diese Bauwerke kommen in die Jahre, werden saniert und gegen Erdbeben ertüchtigt. Zwei Bauprojekte sind fertiggestellt.
Heute befinden sich im Immobilienportfolio von armasuisse Immobilien 30 Mehrzweckhallen vom Typ 71 und sieben Hallen vom Typ 76. Diese Mehrzweckhallen wurden zwischen 1969 und 1992 erbaut und weisen in einzelnen Fällen Alterserscheinungen auf, die nun saniert werden müssen. Ein Grundlagebericht zeigt, dass verschiedene Hallen den heutigen Vorgaben für die Erdbebensicherheit nicht mehr genügen. Im Zuge der Sanierungsarbeiten werden die Hallen statisch ertüchtigt.
Mehrzweckhallen Typ
71
Die Hallen wurden an
verschiedensten Orten der Schweiz nach dem gleichen Grundsystem mit gewisser
Variation in der Ausgestaltung erbaut. Die
Stahlrahmenstruktur ist jeweils von Aussen nach Innen durchgehend und durch mit
Eternit bekleideten Wandscheiben aus Kalksandstein ausgefacht. Die aussen
sichtbaren Stahlträger geben dem Baukörper sein klares Raster. Der
Garderobentrakt ist meist gemauert.
Stimmige Sanierung
Der Waffenplatz in Payerne verfügt über mehrere Mehrzweckhallen. Die erste Halle wies nach jahrzehntelangem Betrieb diverse Mängel auf und war technisch als auch statisch sanierungsbedürftig. Eine Komplettsanierung wurde 2016 von Haller Gut Architekten AG geplant. Timbatec durfte diese Sanierung als Holzbauingenieur begleiten und konnte die Erfahrung in die Sanierung der zweiten Mehrzweckhalle auf dem gleichen Waffenplatz einfliessen lassen. Die Sanierung der zweiten Halle in Payerne planten wir zusammen mit LZA Architekten.
Fassade und Aussteifung
Die Ausfachungen zwischen den
Stahlrahmen wurden entfernt und neu durch vorfabrizierte Holzelemente ersetzt. Sie
steifen die Halle aus, so entspricht sie den heute geltenden statischen Anforderungen.
Auf der Innenseite bleiben die Stahlträger sichtbar, was den Hallenraum durch
das Raster der filigranen Stahlrahmen prägt. So wurden alle Elemente um das
bestehende Stahlgerüst geplant. Die Aussenfassade prägt die vertikal montierte Holzschalung.
Innenräume
Über die beiden grossen Glasflächen an den Längsseiten dringt viel
Tageslicht in den Hallenraum. Die Wandscheiben als auch das Dach wurden aus
vorfabrizierten Elementen mit 3-Schichtplatten aus Fichtenholz erstellt, welche
zur Verbesserung der Akustik perforiert sind. Die Atmosphäre der
Mehrzweckhalle wird geprägt durch die warme Farbe des Holzes. Durch die neuen Fenster entstanden interessante
diagonale Durchblicke und Raumbezüge.